Yacouba Sawadogo, der Analphabet ist nur ein einfacher Bauer, doch hat er seinem Dorf im Nordwesten von Burkina Faso einen elementaren Dienst erwiesen.
Er sah nur den toten Boden und den Hunger seiner Familie und der Menschen im Dorf.
Ein einfacher Mann mit einer außergewöhnlichen Idee, folgte seiner inneren Stimme und bietet der Wüste die Stirn. Mit einer einfachen Spitzhacke fing er an, den verkrusteten und ausgetrockneten Boden um sein Heimatdorf aufzubrechen. Die Fachleute hatten Yacouba für verrückt erklärt. Mit dieser von seinen Vorfahren überlieferten Methode, dem Zai, wurde das Land jedoch wieder zu fruchtbarem Boden erweckt.
Ursprünglich war es dem Bauern darum gegangen, das unfruchtbare Land durch eine nachhaltige Nutzung des Regenwassers zu regenerieren. Er erkannte, dass die von den Ureinwohnern traditionell angelegten Wasserlöcher viel zu klein waren, um ausreichend Regenwasser zu speichern. So hub er größere Löcher aus. Darüber hinaus begann er damit, das Land zu bewalden. „Als ich die ersten Bäume pflanzte, dachten alle, ich sei verrückt geworden“, berichtete der inzwischen 70-jährige Farmer, auf der 10. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).
Als er seine ersten Samen gesät hatte, erinnerte sich Yacouba an den Aufruf des Korans, ein Mann sollte Bäume pflanzen und der Schöpfung nicht nur nehmen, sondern ihr auch etwas geben. Der Wald ist Yacoubas Gabe an die Schöpfung. Yacoubas Wald, wie die Leute das Stück Land nennen, ist ein Ganzkörpererlebnis aus Kühle und Schatten, aus Vogelsang und Bienengesumm. Mit Stämmen und Hirsestroh hat Yacouba einen Unterstand gebaut. Hasen laufen an Bäumen vorbei, Echsen funkeln. Der Wald ist ein Ort, der lebt, wo einst nur Hitze war.
Die Bäume sind mittlerweile zu einem 15 Hektar großen und artenreichen Wald zusammengewachsen. Das Experiment machte Schule in der dürregeplagten Sahelzone. „Agraringenieure können eine Menge von Yacouba lernen“, sagt Chris Reij vom Centre for International Kooperation, und Wissenschaftler besuchen Yacouba um von seinem Wissen zu profitieren. Reij zufolge konnten eine Vielzahl kostspieliger Großprojekte das Problem der Wüstenbildung nicht lösen. So waren es die kleinen Bauern, denen das gelang, woran globale Agenturen gescheitert sind.
Erfolg schafft Neider.
Yacouba hat Erfolg. Und Neider, die zu Feinden werden und ihm ins allmählich gedeihende Handwerk pfuschen. Doch Yacouba gibt nicht auf und schließlich gelingt ihm ein einzigartiger Neuaufbau von Wäldern und Feldern mitten in der Wüste, mit denen er Aberhunderte von Familien ernähren kann.
Ein Heiliger? Nein, ein freier Mensch.
Yacouba wurde nicht vergiftet von den Irrlehren der Weißen, konnte sie nicht lernen, weil er die Schule verließ. Ein Scheich hatte ihm damals prophezeit, dass er einmal ein großer Mann sein werde, ein Mann der seinem Volk helfen, es retten werde, ein Held.
Yacouba ist zu bescheiden dafür, ist einfach nur Mensch.
Dem Taschenbuch „Der Mann, der die Wüste aufhielt“ entnommen.
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